Digitale Bilder

Kornelia Pfütze

Gerade jetzt in der Zeit, in der so vieles digital stattfinden soll, stehen viele vor dem Problem, Bilder für verschiedene digitale Medien bereitstellen zu wollen. Das einfachste ist dann natürlich ein Foto mit dem Smartphone zu machen und dieses auf die jeweilige Plattform hochzuladen. Nicht selten will man die Bilder aber auch für andere Zwecke nutzen bspw. für einen Ausdruck oder eine Website. Fast alle von uns nutzen die Digitalbilder auch während der Arbeit, sei es, um einen Zustand festzuhalten, als Dokumentation oder Vorlage.

Da stellt sich dann oft heraus, dass man die Bilder, so wie sie fotografiert wurden, gar nicht für den gewünschten Zweck verwenden kann: Hässliche Farben kommen aus dem Drucker. Das hochgeladene Bild will und will nicht aufgehen. Das Bild, das man an die Freundin verschickt hat, kommt völlig verpixelt und quadratisch statt rechteckig an. Das Bild ist krumm und schief, man müsste es also irgendwie anpassen.

Diese Probleme sind auch für Laien mit ein bisschen Grundwissen beherrschbar und das will ich hier vermitteln. Erklärt werden zum Beispiel Begriffe wie Farbsystem und Dateiformat, welche Rolle spielt die Bildergröße, was ist ein Pixel, warum ist es besser Bilder oder andere Kunstwerke bei Tageslicht abzufotografieren als bei Kunstlicht, Bordmittel von Smartphones und PCs und am Ende steht ein Ausblick auf Software, die für diese Dinge verwendet werden kann.

Bildergröße und Auflösung

Das Wichtigste

Je mehr Pixelgröße ein Bild hat, desto mehr Bildpunkte hat es, desto mehr Details hat das Bild.

  • Je größer das Bild, desto größer die Datei.
  • Je größer das Bild, desto länger dauert das Auslösen.

Das Zweitwichtigste

Wenn man nicht weiß, für welchen Zweck das Bild verwendet werden soll, lieber mal zu groß als zu klein fotografieren. Kleiner kriegt man die Bilder immer.

Bei Motiven, die sich schnell bewegen, muss man abwägen:

  • schnelles Auslösen und Speichern bei geringer Bildgröße,
  • oder langsames Auslösen und Speichern mit dem Risiko, dass das Motiv schon wieder aus dem Bild weg verschwunden ist.

Pixel

Je größer ein digitales Bild ist, desto mehr passt darauf, das bedeutet, man sieht mehr Details im Bild, nicht mehr Bäume in der Landschaft.

Die Größe von Digitalbildern misst man in Pixel, nicht in cm wie Papier. Pixel sind Bildpunkte auf dem Monitor (und zwar auf allen, Smartphone , Laptop, großer Monitor auf dem Schreibtisch, egal). Wenn ein Bild viele Pixel hat, besteht es also aus vielen Bildpunkten. Jeder Bildpunkt kann eine andere Farbe haben. D. h. wir können viele unterschiedliche Farbabstufungen darstellen. Das spielt bei Bildern in Facebook oder Instagram keine Rolle, denn sie werden meist nur auf kleinen Bildschirmen betrachtet. Da merkt man vieles nicht. Wenn wir die Bilder jedoch ausdrucken wollen oder groß auf einer Website darstellen wollen, oder womöglich nur einen Ausschnitt brauchen, dann ist ist das natürlich wichtig.

Zum Vergleich hier Ausschnitte des Fotos einer Zeichnung in verschiedenen Pixelgrößen.

Bild 1 hat eine Bildgröße von 1000 x 647 Pixel, hier kann man gut erkennen, um was es geht.

Bild 1

Beispiel, Ansicht von Delft, Ausschnitt, 1000 x 647 px

Bild 2 zeigt einen Ausschnitt in nicht ganz der Originalauflösung. Hier sieht man jetzt jedes malerische Detail. So könnte das auch gedruckt werden. Das ganze Bild (5472 x 3648 Pixel) konnte ich in der Originalgröße nicht hochladen, weil es einfach zu groß war.

Und zum Vergleich: dieser Ausschnitt ist in der Originalzeichnung ca. 10 cm breit.

Bild 2

Beispiel, Ansicht von Delft Ausschnitt, Originalauflösung

Zum Vergleich das Bild 1 von oben in 100 x 65 px, hier in Bild 3 sehe ich immerhin knapp noch, um was es geht.

Bild 3

Beispiel, Ansicht von Delft, Ausschnitt, 100 x 65 px

Aber wenn ich dieses Bild jetzt vergrößere, sehe ich nur noch verschwommene Flächen.

Bild 4

Beispiel, Ansicht von Delft, Ausschnitt, 100 x 65 px vergrößert

Ein Ausschnitt des Bildes 2 von oben so groß vergrößert, dass man die Pixel sieht.

Bild 5

Beispiel, Ansicht von Delft, Ausschnitt, Original stark vergrößert

Ein Ausschnitt des Bildes 2 (100 x 65 Pixel) so groß vergrößert, dass man die Pixel sieht. Es ist der gleiche Ausschnitt wie im Bild 5. Hier sehen wir deutlich: wenn die Auflösung einmal weg ist, weil das Bild von Anfang an zu klein war oder verkleinert gespeichert wurde, kann das nicht rückgängig gemacht werden: die Details sind weg.

Bild 6

Beispiel, Ansicht von Delft, Ausschnitt, 100 x 65 px stark vergrößert

Die Bildauflösung im Druck

Beim Druck gibt die Bildauflösung an, wieviel Druckpunkte sich auf einem Quadratzoll befinden, man misst in dpi = dots per inch. Je nach Art des Drucks habe ich wenig Druckpunkte (bspw. im Zeitungsdruck) pro Quadratzoll oder viele, bspw. bei einem Kunstdruck.
Die dpi geben nur eine Einschätzung über die maximale Ausgabegröße. 300 dpi entsprichen ungefähr der Auflösung des menschlichen Auges, deshalb ist die Standardeinstellung beim Druck von Broschüren, Zeitschriften etc. und auf unseren Druckern zu Hause.

Druckpunkte per Inch versus Pixel per Inch

Illustration zu „Pixel per Inch“ versus „Druckpunkte (dpi) per Inch“

Quelle: Wikipedia, Wapcaplet, improved anonymously (2014) – Eigenes Werk

Speicher

Die Informationen zu den vielen Bildpunkten müssen auch gespeichert werden. Daher werden Dateien von großen Bildern mit vielen Pixeln gerne sehr groß. Das belegt Speicherplatz. Und das Speichern dauert länger. Ersterem kann unter Umständen mit einer zusätzlichen oder größeren Speicherkarte abgeholfen werden. Und man kann die Bilder ja auf den Computer kopieren (und möglichst auf einer weiteren Festplatte sichern…), damit wieder Platz auf dem Speicher der Kamera frei wird. Die Speicherdauer ist leider nicht beeinflussbar, sie ist auch von Gerät zu Gerät unterschiedlich.

Einstellen der Bildgröße

Oben hatte ich schon empfolen, eher große Bildgrößen zu wählen statt zu kleine. Denn: wenn man das Bild kleiner braucht, kann man ohne Aufwand verkleinert speichern. Ein zu kleines Bild ohne Details kann man aber nicht mehr so vergrößern, dass die fehlenden Details wieder hergezaubert werden. Die Bildgröße und machmal auch die Qualität) kann man bei den meisten Smartphone-Kamera-Apps und Digitalkameras auswählen. In den Smartphone-Kamera-Apps findet man das irgendwo unter Einstellungen (meist ein Zahnrädchensymbol), bei den Digitalkameras gibt es meist eine Einstellungsmöglichkeit unter „Menü“.

Einstellung Bildgröße, Lumix

Beispiel: Einstellung der Bildgröße einer Lumix-Kamera

Einstellung Bildgröße, Samsung Galaxy Note 4

Beispiel: Einstellung der Bildgröße in der Kamera-App eines Samsung-Smartphones

Vorsicht Falle!

Manche E-Mail-Programme verkleinern Bilder, wenn sie verschickt werden. Besonders, wenn die Bilder direkt ins E-Mail eingebunden werden. Also Bilder nur als Anhang verschicken und darauf achten, dass die Bilder nicht verkleinert werden.

Wenn Sie mehrere große Bilder verschicken wollen, benutzen Sie besser einen Dienst wie wetransfer.com.

Wenn Sie Bilder an jemanden schicken, der sie professionell weiterverarbeiten soll, schicken Sie am besten die Originale in der größten Größe und Auflösung (außer es gibt konkrete Vorgaben).